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- 22.11.2023
Pistenspass in Perfektion im Pillerseetal
Hubert Pfeiler und Christoph Heistracher von den Bergbahnen Fieberbrunn erklären, was eine gute Piste ausmacht und warum der Begriff „Kunstschnee“ falsch ist.
Ob Anfänger oder erfahrener Skifahrer, im PillerseeTal findet jeder das passende Angebot. In den Wintermonaten feilen die Mitarbeiter der Bergbahnen täglich an den perfekten Pisten für das pure Bergerlebnis. Wie eine gute Piste entsteht, verraten Beschneiungsmeister Hubert Pfeiler und Marketingleiter Christoph Heistracher von den Bergbahnen Fieberbrunn.
„Kunstschnee“ ist falsch
Viele Gäste und Einheimische wollen einen Blick hinter die Kulissen eines Seilbahnbetriebes werfen. Deshalb starteten die Bergbahnen Fieberbrunn im vergangenen Winter die Veranstaltungsreihe „Behind the Scenes“. Dabei erhalten Interessierte spannende Einblicke in das Herzstück des Bergbahnbetriebes. 250 Schneeerzeuger, die schnell und energieeffizient arbeiten, sorgen im Skigebiet von Fieberbrunn für weiße Pisten. „Der Begriff Kunstschnee ist eigentlich falsch, es handelt sich vielmehr um technisch erzeugten Schnee“, stellt Christoph Heistracher klar. Der Marketingexperte aus dem bayerischen Reit im Winkl ist seit 2018 auf den Pisten und im Büro für die Bergbahnen Fieberbrunn im Einsatz.
Der Unterschied: technische und natürliche Schneeflocke
Technischer Schnee besteht, wie die weiße Pracht von oben, ausschließlich aus Wasser und Luft. „Es wird keine Chemie oder ähnliches zugesetzt – auch wenn sich dieser Irrglaube teilweise noch hartnäckig hält“, erklärt Beschneiungsmeister Hubert Pfeiler. Seit 27 Jahren sorgt der St. Ulricher für den perfekten Schnee auf den Pisten der Bergbahnen Fieberbrunn.
Der einzige Unterschied zwischen dem natürlichen und dem technischen Weiß ist: "Eine Naturschneeflocke sieht aus wie ein Stern. Eine technisch erzeugte Schneeflocke ist rund". Was aber sogar für die technische Flocke spricht: „Technischer Schnee ist kompakter, ermöglicht einen widerstandsfähigeren Schneedeckenaufbau und lässt sich besser präparieren“, erklärt Hubert Pfeiler. Skifahrer erkennen den Unterschied wohl am einfachsten am sogenannten „Autobahneffekt“, der ein problemloses Carven auf der Piste ermöglicht. Ein Gleiten ohne großen Kraftaufwand mit maximalem Spaßfaktor.
Kann man bei jeder Temperatur beschneien?
Wenn es die Witterung zulässt, können die Hauptpisten im Skigebiet von Fieberbrunn in nur fünf Tagen grundbeschneit werden. Die ideale Schneitemperatur liegt zwischen minus fünf und minus zehn Grad Celsius. Beschneiungsmeister Hubert Pfeiler und sein Team gehen dabei wie Wissenschaftler vor. Neben dem Wetter werden Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit beobachtet und dokumentiert. Ziel der Bergbahnen ist es, möglichst energieeffizient zu beschneien. Kein Tropfen Wasser und keine Energie sollen unnötig verschwendet werden. „Wir sind uns unserer Verantwortung sehr bewusst. Unsere Ressourcen sind kostbar und wir gehen sehr sorgsam mit ihnen um“, betont Marketingleiter Christoph Heistracher.
Berg- und Schmelzwasser für den Speicherteich
In Fieberbrunn gibt es einen Unterschied zu anderen Skigebieten: Das Wasser für den Speicherteich der Beschneiungsanlage wird nicht hochgepumpt, sondern fließt vom Berg herunter und wird gesammelt. „Unser Speicherteich wird ausschließlich mit Schmelz- und Bergwasser gespeist“, veranschaulicht Christoph Heistracher. Die Beschneiung wird seit Jahren kontinuierlich optimiert, um effektiver und effizienter arbeiten zu können.
So wird Energie gespart
Im PillerseeTal wird nur dort beschneit, wo es wirklich nötig ist. Möglich machen das GPS-Geräte in den Pistenraupen, die genau messen, wie hoch die Schneedecke ist. Nachts rücken beispielsweise im Skigebiet von Fieberbrunn bis zu neun Pistenraupen aus und sorgen für beste Skibedingungen. Für den CO2-Fußabdruck eines Urlaubers spielt das Skifahren übrigens nur eine untergeordnete Rolle, wie eine Studie des Umweltbundesamtes zeigt: Die weitaus größere Belastung entsteht durch die An- und Abreise mit dem Auto oder dem Flugzeug.
Der Boden hält Winterschlaf
Eine häufig gestellte Frage in der Veranstaltungsreihe „Behind the Scenes“ ist, ob technischer Schnee schädlich für die Natur ist. Die Antwort ist ein klares Nein. „Gerade in warmen Wintern wirkt sich die Isolierung des Bodens sowie der empfindlichen Grasnarbe durch den technischen Schnee fördernd auf das Wachstum im Frühjahr und im Sommer aus. Der Boden kann seinen natürlichen Winterschlaf halten, das Schmelzwasser sorgt für die nötige Feuchtigkeit“, erklärt Beschneiungsmeister Hubert Pfeiler. Ein weiterer Effekt ist, dass der Boden durch die weitaus kompaktere technische Schneedecke besser geschützt ist. Pistenmaschinen und Skikanten beeinträchtigen den Boden weniger.
Jedem seine Lieblingspiste
Welche Schneebedingungen mögen die beiden Seilbahnprofis am liebsten? „Frisch gewalzte Pisten und darüber wenige Zentimeter Neuschnee sind für mich die lässigsten Bedingungen. Dieses Gefühl beim Carven ist himmlisch“, veranschaulicht Christoph Heistracher. Für ein besonderes Erlebnis im Fieberbrunner Skigebiet sorgt das Angebot der „First Line“, bei der jeden Mittwoch rund 30 Skifahrer bereits um 7.30 Uhr morgens mit den Liften auffahren, die frisch gewalzten Pisten exklusiv für sich alleine haben und anschließend ein regionales Bergfrühstück genießen können. Hubert Pfeiler nickt zustimmend. Der Beschneiungsmeister ist aber auch ein großer Fan des Frühjahrsskilaufs: „Wenn der Schnee auffirnt und die Sonne an Kraft gewinnt, ist es wunderschön zum Skifahren.“
Pistenqualität hat oberste Priorität
Das Zusammenspiel von Natur und Technik versuchen alle drei Bergbahnen im PillerseeTal bestmöglich zu nutzen. Gleichbleibende Pistenqualität über den ganzen Tag und über die ganze Saison hat oberste Priorität. Diese Pistenqualität wird von Gästen und Einheimischen geschätzt. Das bestätigen auch die Rückmeldungen der Wintersportler im Skigebiet der Bergbahnen Fieberbrunn. „Wenn jemand mit einem Lächeln im Gesicht unten an der Talstation ab- schwingt, haben wir alles richtig gemacht“, schmunzelt Beschneiungsmeister Hubert Pfeiler. Jeder Winter ist anders, aber genau das liebt der St. Ulricher an seinem Beruf.
Zusammenhänge erklären
Offenheit und Transparenz werden bei den Bergbahnen Fieberbrunn großgeschrieben. Aufgrund der überwältigenden Resonanz auf die Veranstaltungsreihe „Behind the Scenes“ wird diese fortgesetzt. „Es geht uns vor allem darum, unsere Leidenschaft für die Berge, den Seilbahnbetrieb und alles, was damit zusammenhängt zu teilen“,erklärt Christoph Heistracher. Diese Leidenschaft treibt alle Mitarbeiter der insgesamt drei Bergbahnen im PillerseeTal täglich an, um für Gäste und Einheimische die perfekten Pisten zu schaffen.
„Behind The Scenes“
Mit „Behind the Scenes" wartet in Fieberbrunn ein spannender Programmpunkt auf alle „Science Busters". Die Bergbahnen Fieberbrunn haben sich gemeinsam mit dem Tourismusverband PillerseeTal und der Gemeinde Fieberbrunn zum Ziel gesetzt, einen authentischen und transparenten Einblick in den Skibetrieb zu geben. So können sich Interessierte über technische Fakten und Zusammenhänge informieren und die Faszination der Seilbahntechnik erleben.