- 07.03.2025
Freeride World Tour: Nadine Wallner feiert Comeback
Beim Fieberbrunn Pro sind wichtige Entscheidungen der FIS Freeride World Tour by Peak Performance 2025 (FWT) gefallen. Nach dem letzten Tourstopp vor dem Cut rücken nur die besten 60 % der Gesamtwertungen in den vier Kategorien in die FWT-Finals auf. Nadine Wallner aus Klösterle am Arlberg, die zuletzt 2017 auf der FWT am Start gewesen war, gelang mit der Event-Wildcard ein fulminantes Comeback. Die Gesamtsiegerin von 2013 und 2014 zeigte eine schnelle und couragierte Fahrt mit zwei Sprüngen und erzielte den zweiten Platz.
Der legendäre Nordhang des Wildseeloder erwies sich bei wechselhaften Schneeverhältnissen und mit seinen exponierten Felsbändern als technische Herausforderung mit einigen Überraschungen. Wegen Sicherheitsbedenken waren die Ski Men nicht an den Start gegangen. Ihr Wettbewerb wird innerhalb des Wetterfensters stattfinden, sobald die Bedingungen es erlauben. Somit konzentrierte sich der heutige Event ganz auf die Skifahrerinnen, Snowboarderinnen und Snowboarder.
Durch den Cut war Hochspannung garantiert und jede einzelne Entscheidung wichtig. Die Fahrerinnen und Fahrer mussten die Risiken gut abwägen und ein Gleichgewicht zwischen den Wertungskriterien Linienwahl, Kontrolle, Technik, Air&Style und einer möglichst flüssigen Fahrt finden. Bei Sonnenschein, aber anspruchsvollen Schneeverhältnissen entschieden oft kleine Details zwischen dem Weiterkommen und dem Ausscheiden vor dem Finale. Für die Fahrerinnen und Fahrer wurde ihr Run zum ultimativen Test, um sich einen Platz bei den FWT-Finals zu verdienen.
Ski Damen: Lily Bradley nutzt die Chance
Bei den Skifahrerinnen war der Druck vor dem Cut gewaltig. Lily Bradley (USA) hielt ihm stand und lieferte einen Lauf mit Speed, Kontrolle und einer mutigen Linienwahl. Bradley wagte einen hohen Cliffdrop und landete trotz des schwierigen Schnees sauber. Ein großer Air im unteren Hangabschnitt bedeutete 90,67 Punkte und damit den Sieg – der erste für Bradley seit 2022 und damit die Qualifikation für Verbier.
Nadine Wallner (AUT) aus Klösterle am Arlberg, die zuletzt 2017 auf der FWT am Start gewesen war, gelang in Fieberbrunn mit Event-Wildcard ein fulminantes Comeback. Die Gesamtsiegerin von 2013 und 2014 zeigte eine schnelle und couragierte Fahrt mit zwei Sprüngen und erhielt 87,33 Punkte, was in der Endabrechnung den zweiten Platz bedeutete.
Dritte wurde Justine Dufour-Lapointe (CAN), die ebenso aggressiv wie Wallner fuhr, aber einen Sprung nicht ganz sauber landete. 83,33 Punkte bedeuteten Platz drei. Sie geht als Gesamtführende in die FWT-Finals in Verbier.
Lena Kohler (GER) aus Memmingen, die in Innsbruck lebt und vor Fieberbrunn Sechstplatzierte der Gesamtwertung war, beendete den Event als Fünfte. Sie zeigte einen sauberen Lauf mit zwei Sprüngen und sammelte 79 Punkte. Dies bedeutete für die Deutsche auch Platz sechs in der Gesamtwertung und damit die Qualifikation für die FWT-Finals.
„Ich bin begeistert. Die Bedingungen waren schwierig, und ich dachte, dass dies mein letzter Wettkampf sein könnte. Deswegen war ich vor dem Start sehr emotional. Aber ich nutzte meine Chance und ließ mich auf die Berge ein. Jetzt habe ich doch noch die Chance, meine Skills weiterhin zu zeigen“, so Lily Bradley.
Snowboard Damen: Noémie Equy ist Freeride World Tour Champion 2025
Bei den Snowboarderinnen fiel in Fieberbrunn schon vor dem Finale eine wichtige Entscheidung: Noémie Equy (FRA) steht mit ihrem Sieg als neue Gesamtsiegerin fest. Sie hatte schon vor dem Event in der Gesamtwertung deutlich geführt und brauchte nur eine weitere solide Leistung, um den Gesamtsieg zu holen.
Equy lieferte jedoch einen spektakulären Run ab und beeindruckte das Publikum mit hohem Tempo, Selbstvertrauen und technischer Präzision. Sie fuhr sicher durch eine enge Rinne und sprang dann einen Double Cliffdrop sowie einen Frontside 360. 83,33 Punkte bedeuteten den Sieg beim Fieberbrunn Pro und die Krone als Freeride World Tour Champion der Snowboarderinnen 2025.
Platz zwei ging an Michaela Davis-Meehan (AUS), die mit einer geschmeidigen Fahrt und kalkulierten Sprüngen 78,67 Punkte sammelte.
Die Gesamtsiegerin des Vorjahres, Erin Sauvé (CAN), hatte sich eine kreative Linie gesucht, verlor aber schon früh Punkte, als sie ein wenig die Kontrolle verlor. In der Folge navigierte sie sicher durch schwieriges Terrain, sammelte noch 66 Punkte und wurde damit Dritte – nicht genug, um sich für das Finale zu qualifizieren.
Mit ihrem Sieg hat Noémie Equy Freeridegeschichte geschrieben – sie gilt nun nicht mehr als Rookie, sondern als Freeride World Tour Champion. „Ich bin mehr als happy, ich bin überglücklich. Der Tag heute war stressig für mich, weil ich wusste, dass ich mir den Titel schon sichern konnte. Jetzt kann ich in Verbier ohne Druck auftreten und ganz für mich alleine fahren: Ich muss nicht an Punkte oder die Rangliste denken. Ich kann mich ganz darauf konzentrieren, wie ich mich als Snowboarderin ausdrücken und die Grenzen bei den Snowboarderinnen weiter verschieben will“, so Noémie Equy.
Snowboard Herren: Liam Rivera setzt ein Statement
Die Snowboarder gingen am Wildseeloder als Letzte an den Start. Auch hier war die Spannung vor dem Cut groß – jeder Schwung zählte.
Liam Rivera (SUI) startete als Letzter und landete einen gewaltigen Air in exponiertem Gelände sowie einen fehlerlosen Backside 360. Mit seinem aggressiven Run holte er 87 Punkte und damit seinen ersten Sieg der Saison.
Cody Bramwell (GBR) kombinierte einen massiven Backside 360 mit einem Triple Cliffdrop und zeigte eine kontrollierte Fahrt. Seine mutige Linienwahl brachte ihm 84,33 Punkte und den zweiten Platz ein.
Holden Samuels (USA) verband Freestyle- mit Bigmountain-Können, stand zwei saubere Backside 360s und steuerte präzise durch steile, exponierte Passagen. Mit 81 Punkten wurde er Dritter.
Timm Schröder (GER) aus Bad Tölz lag vor dem Event auf Rang fünf und benötigte einen gelungenen Auftritt, um sich einen Platz für das Finale zu sichern. Doch ein Sturz nach seinem ersten höheren Sprung zerstörte seine Träume. Zwei weitere hohe Airs, ein Backflip und ein Frontside 360 verbesserten seine Wertung auf 67,67 Punkte, doch damit erreichte er nur Rang sieben und fiel in der Gesamtwertung auf den neunten Platz zurück, womit er die Qualifikation für die FWT-Finals verpasst hat.
Rivera ist in der Gesamtwertung nun Zweiter hinter Victor De Le Rue (FRA) und vor Cody Bramwell. Das Titelrennen ist völlig offen: In Verbier steht ein echter Showdown bevor.
„Ich bin nicht gut in die Saison gekommen. Umso mehr hatte ich mich darauf gefreut, hier zu starten und die Chance zu haben, den Cut zu erreichen. Nun habe ich mein größtes Ziel erreicht, und darüber bin ich sehr glücklich. Der Sieg war das Tüpfelchen auf dem i. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber manchmal passt alles zusammen“, so Liam Rivera.
Jetzt richten sich alle Augen auf den YETI Xtreme Verbier by Honda: Es geht noch um drei Titel
Der Fieberbrunn Pro lieferte Hochspannung pur. Die Fahrerinnen und Fahrer mussten nicht nur mit dem anspruchsvollen Gelände zurechtkommen, sondern auch mit dem Druck vor dem Cut. Einige hielten ihm stand und sicherten sich ihren Platz auf den FWT-Finals, für andere ist ihre FWT-Saison nun zu Ende.
Jetzt steht das große Finale beim YETI Xtreme Verbier by Honda auf dem Programm, bei dem die weltbesten Freeriderinnen und Freerider den legendären Bec des Rosses bezwingen müssen und weitere Spannung garantiert ist, denn drei Champions müssen noch gekürt werden. Nur die Besten werden siegen, und im Kampf um die ultimative Krone im Freeriden werden sie alles geben.
Die offizielle Rangliste findet sich hier: www.freerideworldtour.com/rankings
Wer wird sich die Krone sichern? Beim Showdown der FIS Freeride World Tour by Peak Performance 2025 fällt die Entscheidung. Das Wetterfenster geht vom 23. bis 31. März – die gesamte Action erlebt man auf freerideworldtour.com!